Donnerstag, 23. Juni 2011

Schritt 6. Handeln


Ich komme soeben von einer Witwe, die seit gestern im Sterben liegt. Sie war seit den 90er Jahren in unserem Gebetskreis. Konnte die letzten zwei Jahre nicht mehr kommen. Hat aber in ihr Haus immer Frauen eingeladen zum Gebet. Die Tochter hat sofort alle informiert, wo sie wusste, dass die Mutter mit ihnen im Gebet war. So wechseln wir uns von früh bis Abends am Sterbebett ab. Das interessante ist, dass jetzt ja auch die Enkelkinder im Alter von 20 – 30 Jahren da sind und die beten mit. Die Tochter hat sich heute aus dem Internet das Rosenkranzgebet heruntergeladen: „Damit wir ihn auch beten können, wenn ihr nicht da seid.“

Plötzlich werden die Gotteslobe im ganzen Haus zusammen gesucht, weil man sich erinnert, dass die Mutter so sehr eine Marienverehrerin war und nun werden die Mariengebete einschließlich der Lauretanischen Litanei gebetet. Der 23jährige Enkel hat plötzlich einen Rosenkranz in der Hand! 

Die Verwandten bitten uns, ja wieder zu kommen. „Es tut so gut, nicht allein da durch zu müssen.“ Jedes mal wenn gebetet wird, ist die Sterbende ganz gelöst. 

Wir beten nicht nur, sondern tauschen uns auch aus, über das Leben der Sterbenden und was sie alles Schönes mit ihr erlebt haben und was sie selber geschätzt hat. Es ist eine ganz gelöste Stimmung. 

Das alles ist nur möglich, da diese Frau sich in unserer christlichen Gemeinschaft so wohl gefühlt hat. Die Töchter bekundeten, dass sie ohne uns ganz einsam und hilflos wären. Für uns ist es sehr schön zu sehen, wie die Familie zusammenrückt und voller Hoffnung auf das „neue Jerusalem“ schauen kann, wohin ihre Mutter und Oma nun geht. Wir haben nämlich auch diese Bibelstelle gelesen. (R. Große)

Donnerstag, 16. Juni 2011

Sende aus deinen Geist und das Angesicht der Erde wird neu

" . . . ich möchte mich ganz herzlich bei Ihnen bedanken, dass Sie am Dienstag bei uns waren. Ich war sehr gespannt, wie der Abend werden würde und wir haben lange darauf hingefiebert. Wir haben ja kurz über Taize gesprochen. Dort habe ich eigentlich für mich entdeckt, wie tief es gehen kann, wenn man sich gemeinsam mit anderen auf die Bibel einlässt. Und seitdem denke ich mir, dass doch so etwas nicht nur in Taize möglich sein sollte und es lässt mir keine Ruhe.

Deshalb fasziniert mich der Gedanke, hier in einer Gruppe zu leben, die sich regelmäßig um die Bibel versammelt und auch die Verbundenheit mit den vielen Christen auf dieser Welt die das auch tun. Ich fand das Bibelteilen am Dienstag sehr schön und freue mich wirklich auf weitere Begegnungen dieser Art. Ich glaube auch, dass das eine Form von Kirche sein kann, die wirklich nachhaltig ist und vielleicht in Zukunft trägt. Wo ich noch gespannt bin, wie wir das zeitlich in unserer Familie auf die Reihe bekommen. Wir haben drei Kinder und so eine Alltagswoche ist wirklich richtig voll... Mal sehen." (A. Siegmund)