Donnerstag, 31. Januar 2013

Regionaltreffen 21.01.2013 Königsbrunn

„Nicht kopieren, sondern kapieren!“

bistum-augsburg.de

Bibiana Joo-hyun Ro war der am weitesten angereiste Gast des Basistreffens von Kleinen Christlichen Gemeinschaften (KCG) / Christliche Basisgemeinschaften, das am 21.01.2013 im Pfarrheim der Königsbrunner Pfarrei Maria unter dem Kreuz stattfand. Die „Executive Secretary“ im AsIPA-Büro aus Seoul in Südkorea nahm zusammen mit dem Augsburger Priester Max Stetter an einer großen Studientagung zu Basisgemeinschaften in Tübingen teil, bevor beide in Königsbrunn Station machten.

Die Königsbrunner KCG-Gruppe bereitete einen Begegnungs- und Austauschabend für die 17 Teilnehmer vor, der mit einem „Bibel-Teilen“ zum Sonntagsevangelium begann. Anhand des Anfanges des Lukasevangeliums, in dem es um die Weitergabe der Frohen Botschaft vor allem an die Ausgegrenzten und Benachteiligten geht, war gleich ein Zugang zum Austausch mit Bibiana Joo-hyun Ro gefunden.

Auf Ebene der asiatischen Bischofskonferenz ist sie für die Vernetzung und Schulung der christlichen Basisgemeinschaften in ganz Asien zuständig. Von ihrem Büro in Seoul aus arbeitet sie mit Länder- und Diözesanverantwortlichen an der Verbreitung des neuen pastoralen Modells, das in Lateinamerika, Afrika und Asien auf der Grundlage des Zweiten Vatikanischen Konzils entwickelt wurde.

In kleinen Glaubens- und Lebensgruppen in der Nachbarschaft, versammelt um das Wort Gottes, gestalten die Mitglieder als unterste Ebene Kirche vor Ort. „Der Austausch über das Wort Gottes gibt mir Kraft fürs tägliche Leben“, so ein Teilnehmer. „Ich kann darin entdecken, was wertvoll ist, auch wenn die regelmäßigen Treffen bei mir in einem dichten Terminkalender unterzubringen sind. Gehe ich aber dann von so einem Abend nach Hause, fühle ich mich beschenkt und erfüllt“.

Von den Anfängen der Small Christian Communities in Asien, berichtete Bibiana Joo-hyun Ro. Mit dem Beschluss der asiatischen Bischöfe im Jahre 1990 fand eine große Wende in der Kirche Asiens statt. Sie griff die Vision einer „partizipatorischen (Teilnahme ermöglichenden) Kirche“ auf. Die Erfahrung davor war, dass die Gemeinden immer größer wurden, aber die Beteilung der Gläubigen nicht zu-, sondern eher abnahm. Viele Bischöfe gestalteten daher ihre Diözesen nach dieser neuen Vision aus dem Konzil um und begannen, die Laien zu befähigen, ihr Christsein nach dem Bild des „Volkes Gottes auf dem Weg“ zu leben. Als Basis führten sie dazu das Bibel-Teilen ein. „Wir haben aus Fehlern gelernt und sind ständig dabei, das pastorale Konzept immer mehr unserem asiatischen Denken anzupassen. Je gesellschaftlichem Kontext wird es anders umgesetzt“, so Ro.

Diese Aufgabe sehe sie auch für Europa als notwendig an. Es gehe nicht darum, das asiatische Modell zu kopieren, sondern dessen Vision zu kapieren. Im vergangenen Jahr feierte die Kirche in Südkorea 20-jähriges Bestehen von Small Christian Communities. Als wichtigen Lernprozess sah die Referentin, dass die Pfarrgemeinden und ihre Räte eine Pastoralplanung auf der Grundlage des Konzils erstellten. So konnte es nicht geschehen, dass ein neuer Gemeindeleiter kommen konnte, und alles einfach anders machte. Ein reger Austausch in kleinen Gruppen schloss sich den Ausführungen der Südkoreanrin an.
Anton Stegmair

Weitere Infos unter: www.missio.de / Kleine Christliche Gemeinschaften


Donnerstag, 17. Januar 2013

Regionaltreffen Augsburg

21. Januar 2013

Internationales Symposium