Alwin Nagy berichtet aus Estero/Argentinien in seinem Jahreswendbrief:
Wie gehts den Kirchlichen Basisgemeinden (KBG)?
Wir sind und wirken zwar vor allem unter den Armen und in
Randgebieten. Doch Beispiel und Botschaft
von Franziskus fordern und ermutigen uns, noch mehr aus der innerkirchlichen Vertrautheit
herauszugehen an die dunklen Ränder, wo wir uns bisher nie hingetraut hatten.
Z.B. unsere Option für Jugendliche heißt dann: hingehen zu denen, die wir gemieden
oder abgeschrieben haben. In Argentinien
ist fast die Hälfte der Jugendlichen arbeits-und perspektivenlos. Andererseits
Santiago del Estero ist die Hauptroute des Drogenverkehrs. Drogenhandel und
–konsum steigen immens, unkontrollierbar. Immer mehr und immer jüngere
Jugendliche/Kinder(ab 10 J.) sind drogengefährdet, werden drogenabhängig,
rutschen in die Kriminalität. Wir Basisgemeinden im südlichen Stadtrand von Santiago haben
deshalb ein Pilotprojekt gegen diese Bedrohung
gestartet: unsere Räume, Dienste,
Mitarbeiter und nachbarschaftliche Solidarität
öffnen für gefährdete Kinder und
Jugendliche und ihre Eltern zur Aufklärung, Beratung, Musik- Spiel- Arbeits- u Selbsthilfegruppen,
und - mein großer Traum – den
betroffenen Jugendlichen Studium, Arbeit, Perspektive vermitteln im ökologischen Engagement, um die Zukunft
der Mutter Erde und der Jugendlichen zu retten – der beiden Hauptgeschädigten
der Wegwerfgesellschaft.
Und wie
geht‘s mir?
Zum
April 2015 übergebe ich die weiträumigen Koordinierungs- und Bildungsaufgaben der Kirchlichen Basisgemeinden
in Argentinien und Südamerika an Jüngere und Einheimische. Künftig werde ich überwiegend in Santiago del
Estero sein, wo ich seit 1982 meine
lateinamerikanischen Wurzeln habe
und mich zuhause fühle. Ich werde
mich konzentrieren auf Weniges, was ich noch gut und gerne machen kann z.B.
Basisgemeinden begleiten.