Freitag, 12. Februar 2016

"Auch die alternativen Ausdrucksformen der Weltkirche – wie das Bibel-Teilen und die Kleinen Christlichen Gemeinschaften oder Kirchlichen Basisgemeinden – könnten als Stabilisierungsversuche
missverstanden werden. Im Kern geht es mir jedoch um etwas ganz anderes: darum, das Wort Gottes zum steten Ausgangspunkt und zum Zentrum unseres Nachdenkens und all unseres kirchlichen Handelns zu machen.
Das wird uns als Kirche verändern, unser Beten, unsere Umgangsformen genauso wie unsere Entscheidungen und die Akzente, die wir im Blick auf die Zukunft unserer Ortskirche setzen
werden. Darauf vertraue ich. Wenn sich getaufte Christen als mitverantwortlicher Teil von Kirche erfahren, sich in ihrem jeweiligen sozialen Nahraum als Kirche zusammenfinden und sich als örtliche Substruktur er großen Pfarrei regelmäßig treffen, miteinander beten, das Wort Gottes miteinander teilen und darin ihre Sendung in ihrem sozialen Nahraum erkennen, dann werden wir auch weiterhin – oder erstmalig – dort Kirche und Gemeinde sein können, wo die Menschen leben oder arbeiten: an der Basis unseres alltäglichen Lebens".
                           Rainer Maria Card. Woelki, Fastenhirtenbrief 2016